Heute ist es soweit: der Wecker klingelt um 06:30! Bisher haben wir den Luxus, bis acht oder neun schlafen zu können, voll genossen. Aber das süße Lotterleben ist nun vorbei… obwohl der Tag heute dennoch süß bleiben soll: Denn es ist nicht nur Leona’s erster Schultag sondern auch noch ihr 7. Geburtstag. Mirella hat gestern noch bis nach Mitternacht Kuchen gebacken und ich habe die Geschenke aus den noch nicht geöffneten Gepäckstücken herausgekramt. Dem entsprechend mühsam wälzen wir uns aus den Betten, während uns Leona schon ein fröhliches „gutem Morgen ihr Schlafmützen! Aufstehen!“ entgegen trällert.
Adrian pennt natürlich noch bis fast 7 und muss sein Anziehen, Frühstücken und Zähneputzen im Eilverfahren absolvieren. Einigermaßen pünktlich sitzen wir dann aber doch gegen 07:30 im Auto und sind tatsächlich in nur 15 Minuten bei der Rainbow International School.
Leona geht in die Klasse 2n. „2“ steht natürlich für 2. Klasse und „n“ steht für den Nachnamen der Klassenlehrerin, Mrs. Njoki aus Kenia, die 20 Kids im Alter von 6 bis 7 Jahren unterrichtet. Unterstützt wird sie dabei vom Assistant Teacher Mrs. Grace.
Die Kids in der 2n sind zum Großteil aus Uganda, aber auch einigen anderen afrikanischen Ländern. Es gibt noch eine Amerikanerin, einen Polen und wohl noch eine Inderin und noch eine Europäerin. Mrs. Njoki ist total nett, begrüßt Leona strahlend und fordert alle anderen Kids, die schon im Klassenzimmer sind auf: „Everybody say HELLO to Leona“ und die Klasse antwortet im Chor „Hello Lii-ou-na“.
Leona ist verständlich etwas nervös, weiß sie doch in etwa, was gerade abläuft, versteht aber kaum ein Wort davon. In der Nachbarklasse gibt es wohl einen deutschsprachigen Jungen, der an und ab als Übersetzungshilfe für Leona dazu geholt wird. Nächste Woche soll sie zusätzlichen Englischunterricht bekommen. Die Einführung läuft also kurz uns schmerzlos, Leona setzt sich dort auf ihren Platz und wir verabschieden uns.
Die Kids sitzen dort an vierer Tischen, wobei sie sich gegenseitig anschauen. Viel weniger Frontalunterricht, sondern mehr Interaktion zwischen den Schülern und häufig wechseln sie auch die Plätze und setzten sich z.B. auch draußen auf die Matte und spielen oder singen was oder lauschen einer Geschichte. Sport gibt’s 2x die Woche und zusätzlich 1x die Woche Schwimmunterricht. Aufgeteilt sind alle – ganz wie bei Harry Potter – in sogenannte „Häuser“. Leona ist im „House Kyoga“ mit der Farbe blau, die momentan immerhin auf Platz 2 der 4 Häuser rangieren. Nächsten Freitag hat Leona schon ihre erste „Assembly Presentation“ mit dem Thema „What would you like to be when you grow up?“. D.h. sie soll sich berufsgerecht anziehen (wie zieht sich eine Lehrerin typischerweise an???) und ein wenig vor versammelter Kinder- und Elternschaft plaudern, was sie so als Lehrerin machen würde. Wir drücken schon mal die Daumen, bin gespannt, was sie bis dann schon auf Englisch herausbringt.
Nichts desto trotz: die Kids dort und vor allem auch die Lehrerin sind total nett und schon als ich gehe, sehe ich, dass Leona voll eingebunden wird.
Adrian hat seinen Kindergarten keine 100 Meter von Leona entfernt. Er versteht nun wirklich gar kein Englisch und mag auch niemanden Grüßen. Weil er aber weiß, was läuft und ja schon ein erfahrener Krippen- und Kindergartengänger ist, schaut der der britischen Kindergärtnerin geduldig zu, wie sie irgendeine langweilige Plastikmaus zusammensteckt, bevor er endlich in die Bauecke gehen kann, um dort in Ruhe mit den Autos, Straßen und Schienen spielen zu können.
Der Kindergarten geht jeden Tag (!) ans Planschbecken, und hat 2x die Woche Schwimmunterricht. Adrian macht alles mit und spielt fleißig mit allem, was er finden kann, spricht aber kein Wort mit niemandem und scheint dort irgendwie mit sich selbst zufrieden zu sein. Besser hätte ich es kaum erwartet, der Rest wird irgendwie mit der Zeit von alleine kommen.
Schule und Kindergarten sind um 15:00 zu Ende und Mirella holt die Kids ab. Zu Hause gibt’s dann eine Geburtstagspizza mit Lutschern dekoriert und endlich die Geschenke.
Die richtige Geburtstagsparty mit Freunden haben wir auf Februar verlegt, wenn Leona sich etwas mehr artikulieren kann und wir in unserem endgültigen Haus angekommen sind. Die Geburtstagsparty war also eher klein und ruhig, dafür war der erste Schultag aufregend und voller Erlebnisse, am Abend ist Leona platt und es geht wieder zeitig ins Bett, denn schon morgen geht es wieder um 06:30 los…
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HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM GEBURTSTAG, LEONA.
ReplyDeleteEs war bestimmt Dein Aufregendster überhaupt, oder? Und wir wünschen Dir eine gaaanz tolle nachgeholte Geburtstagsparty im Februar. Und überhaupt gaaaaaanz viel Spaß in der Schule.
Und Adrian im KiGa.
LG Sammy, Leon, Margret, Armin
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ReplyDeleteIhr Lieben! Ist das aufregend bei Euch mitzulesen!!! Erst mal wünschen wir Dir, liebe Leona, alles Gute zu Deinem Geburtstag!!!! Nachträglich natürlich :-) und wir hoffen, dass Du Dich gaaanz schnell in der Rainbow School einlebst - da sind wir uns fast sicher! Und auch Adrian, Du packst das!!! Wir schicken Euch ein bisschen Schnee und Kälte, wie wärs? Naja, unserem Erich gefällts!!! Und Eure Hunde-Pläne? Sind sicher in weite Ferne gerückt!!! ALLES LIEBE FÜR EUCH!!!
ReplyDeleteLiebe Leona, ich wünsche Dir alles Gute zum Geburtstag. Gefällt es Dir in Deiner Schule? Ich hoffe Du verstehst Dich mit den Leuten in Deiner Klasse gut. Trotzdem wünsche ich mir dass Du bald wieder zurückkommst. In meiner Schule vermissen Dich sehr viele. Ich habe auch schon geweint, weil ich Dich so sehr vermisse. Liebe Grüße Deine Hannah.
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