Morgends 6:30, der Wecker klingelt. Hab schon wieder die Bettdecke weggstrampelt heute Nacht. Glück gehabt, war nicht kalt. Auch jetzt geht es eigentlich... oh-oh, das ist verdächtig. Leona und Adrian ziehen ihre Shorts und T-Shirt an und um 07:30 geht's aus dem Haus und ab auf die Straße. Dort trifft uns die Morgensonne zum ersten Mal direkt. Aber Sonnenbrille auf und weiter geht's.
Gegen 08:00 sind die Kinder abgeliefert und ich stehe noch ein wenig mit anderen Papas und Mamas and er Schule und wir quatschen noch eine Runde. Schon jetzt brennt die Sonne ganz gut, und meine eine ganze linke Hälfte fängt schon an, zu glühen. Zurück im Auto, um weiter zu fahren, kurbel' ich als erstes mein Fahrerfenster runter - zu heiß hier im Auto.
Gegen 09:00 bringt mir Lillian einen Tee und etwas kleines zum Knabbern. Das macht man hier so. Lecker, ich denke mir nichts dabei und schlürfe froh an meinem Tee. Eine halbe Minute später bezahle ich schon dafür. Sind das die Wechseljahre? Hormonstörungen? Der Tee treibt mir den Schweiß auf die Stirn, meine Wangen glühen, die ersten Schweißperlen rollen mir den Rücken hinunter. Ich reiße alle Fenster auf, um den Wind in das kleine Büro hinein zu locken, und tatsächlich werde ich ein paar Minuten später das Gefühl los, eine Dampflok ohne Kühlung zu sein...
Ca. 11:00 ist eine Meeting im Boardroom. Dort oben sind wir näher unterm Dach und ohje, die Fenster in den strategisch wichtigen Ecken sind verklemmt. Da hilft kein Ruckeln und kein Hämmern, außerdem fängt das Meeting gleich an und ich muss bei meinen verzweifelten Bemühungen aussehen wie Mr. Bean auf dem Männerklo. Das Meeting stehe ich nur im Standbybetrieb durch. Nicht bewegen, kaum atmen und schon lange nichts sagen. Manchmal bewegt sich mein Nachbar, dann kommt eine kleiner Luftzug - ahhh.
Gegen Mittag knurrt mir der Magen dann doch so sehr, dass ich mich mit ein paar Kollegen ins Auto hineinzwinge. Wir kurbeln synchron alle vier Scheiben hinunter und ich bin so scharf auf den Fahrtwind, dass ich fast mit offener Türe losfahre. Klimaanlage leistet sich der DED keine in seinen Dienstwagen. Nach nur zwei Minuten Autofahrt klebt mit schon das Hemd am Rücken, nach nochmal 2 Minuten an den Oberschenkeln, ihgitt! Nach dem Essen schwitze ich eigentlich noch mehr und, oh nein! Danach hab ich auch noch Durst! Und trinken heißt schwitzen!
Am Nachmittag traue ich mich dann noch mal raus, um mir eine kühle Cola oder so was zu kaufen, irgendeine Belohnung dafür, dass ich schon so lange durchgehalten habe, aber nach zwei Metern in der Sonne beschließe ich, dass der Preis für die Cola zu hoch ist und ich drehe um. Wenn ich mich im Büro ganz, ganz still hinsetze, dann müsste es ok sein :-)
Irgendwann ist es dann schließlich kurz nach fünf und ich habe Visionen von Wasser, Schatten, grünen Gärten, kühlen Melonen und Ananas. Ab nach Hause. Im Auto sind es inzwischen ca. 80° C und der Kunststoff über dem Cockpit ist so glühend heiß wie die Infrarot-Massagelampe beim Physiotherapeuten und strahlt mir direkt ins Gesicht. Der Schweiß läuft mir überall am Körper in Strömen hinab, alles klebt, die Sonnenbrille rutsch auf der Nase, die Haare kleben im Nacken, ist mir jetzt aber alles egal, ich bin auf dem Weg nach Hause!!! Meine Fantasie geht mit mir durch...
Und endlich! Eine Wanne, meine Badehose, unser Gartenschlauch - mein Traum wird wahr... es herrscht das Paradies auf Erden; alle Mühlsal des Tages ist vergessen.
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