Wednesday, 30 September 2009

Tag der Deutschen Einheit

Yipphie, am 3.10. geht hier die Post ab! Das ist glaube ich tatsächlich das erste Mal seit den bewegenden Ereignissen damals '89, dass ich diesen Tag feiere. Ist aber auch egal - wie ihr lest seid ihr alle eingeladen, nur noch schnell einen Flug buchen und ein Aus*papier mitbringen, damit wir es auf der Disco9.art richtig krachen lassen können :-)

Thursday, 17 September 2009

Schenkelklopfer beim Mittagstisch

Disclaimer: Dies sind alles Geschichten, die mir meine ugandischen Kollegen über ihre ugandischen Mitbürger beim Mittagstisch unter brüllendem Gelächter erzählt haben. Ist nicht auf meinem Mist gewachsen. Alles wahre Geschichten, die entweder aus ihrem persönlichen Bekanntenkreis stammen oder vor einiger Zeit mal vom größten ugandischen Mobilfunkanbieter als "My Best Moments With My Mobile" veröffentlicht wurden.

Wenn Mobiltelefone ausgeschaltet sind, gibt es ja diese automatische Ansage einer weiblichen Stimme in perfektem Oxford-Englisch: "The telephone number you have dialed is temporarily unavailable. Please try again later." Als nun ein Mann, der sich gerade stolz sein erstes Handy gekauft hat, eine Freundin anruft, erhält er genau diese Nachricht und wundert sich: "Wow, these mobile phones are really great technology. They even convert people's accents into perfect British English!"


Ein anderer hat es etwas schlechter erwischt: Er war alleine zuhause und sein Handy war aus. Seine Frau versucht, ihn anzurufen, bekommt aber nur diese Ansage. Sie kommt nach Hause und ohne etwas zu sagen stürmt sie auf ihn zu und schlägt ihm ins Gesicht. Fängt an, zu kreischen und zu zetern und weiter auf ihn ein zu dreschen: Was ihm den einfällt, hier mit dieser anderen Frau herum zu machen. Wer sei die Schlampe, die bei ihm zuhause sei, sein Telefon benutzt und sich für ihn meldet?!? Auch die ehrlichsten und gutgemeinten Beteuerungen des verzweifelten Ehemannes haben nicht gefruchtet. Er musste seine Frau in einen Mobilfunkshop mitnehmen, damit er dort von einer kompetenten Fachkraft entlastet werden konnte.


Die Oma einer Kollegin kommt vom Dorf. Lehmhütten, kein Strom, kein elektrisches Licht, keine Fernseher, kaum Handies, etc. Manchmal kommt die Oma sie in der Großstadt Kampala besuchen. Erst mal geht sie fast gar nicht ins Bett, weil es ja den ganzen Abend hell ist. Solange eben, bis jemand das Licht ausmacht und es dunkel wird. Denn dann erst ist ja Schlafenszeit. Außerdem gibt es dort einen Fernseher. Der läuft meistens den ganzen Tag mit irgendwelcher lokalen zweitklassigen Musikvideos vom Land. Und die Oma sitzt wie gebannt davor und wundert sich: "Die Leute bezahlt ihr den ganzen Tag, dass sie für euch tanzen? Wow, also ihr hier in Kampala, ihr habt es wirklich gut. Und sind die Leute tatsächlich da?" Verschmitzt antwortet dann meine Kollegin "Ja, sicher sind die da, du kannst mit ihnen sprechen." Und dann kommentiert die Oma fleißig und freudig die Musikgruppen, die dort singen und tanzen, und sie befiehlt: "Ahhh, die da, die da links tanzt, die ist nicht so gut, die soll weg gehen!" Und prompt ist die Kameraeinstellung ein paar Sekunden später beim nächsten Schnitt aus einem anderen Winkel, und die Frau, die ihr nicht gefiel, ist nicht mehr im Bild. Wow! Und mit dem Nachrichtensprecher unterhält sie sich natürlich auch. Der macht ja extra Redepausen, damit sie dass, was er sagt kommentieren kann ;-)

Schlussfolgerung meiner Kollegen: "Oh my dear Uganda, you still have a long way to go..."

Microfinance, AMFIU, DED, ich

Was läuft da eigentlich bei mir bei der Arbeit so? Wo kommen wir her und wo wollen wir hin? Wozu das alles und wie machen wir das alles? Antworten dazu gibt es auf der neuen, schicken Webseite des DED Uganda. Und zwar nicht nur über meine Partnerorganisation, sondern über das ganze DED Programm vor Ort.

PS: Wir bauen alle unsere Programme weiter aus! Neue, engagierte Helfer werden allerorts gebraucht...

Monday, 14 September 2009

Gack...gack...gack...

...macht es bei uns seit ein paar Tagen. Wir haben unser kleines FarmVille um weitere Bewohner ergänzt. Sechs junge, knackige Hennen sind bei uns eingezogen. Der Hühnerstall stand schon seit ein paar Wochen einsam, verlassen und leer, aber jetzt haben ein paar amerikanische Bekannte von uns endlich ihr Versprechen wahr gemacht und uns aus ihrer professionellen Zucht ein paar von ihren Superhühnern verkauft. Fast hätten sie mir während des Transports im Auto das ganze Auto vollgekackt, aber dank großem Karton und zusammengeschnürten Beinen sind sie dann doch ruhig geblieben und die hinterlassenen Spuren hielten sich in Grenzen. Adrian und Leona sind natürlich begeistert.


Und unser Jungblut Tommy kann dieses Viecher gar nicht so richtig einsortieren. Ist das jetzt ein neuer Spielkamerad oder eine Brotzeit auf 2 Beinen?


Die Henne hat da einen ganz klaren Standpunkt und pickt ihm unmißverständlich auf die Nase - Autsch!


Aber nach einer Weile wird das Hin und Her dann immer hektischer und panischer, Tommy bläst dann doch zur Jagd und wir müssen unsere Testhenne wieder in ihren Stall evakuieren.

Dort haben sie's sicher und gemütlich, reichlich Futter und Wasser, kuschelige Sägespäne auf dem Boden und ein paar Bretter zum rumturnen.

In ca. 2-3 Wochen sollten die sechs Mädels zu jungen Damenhennen herangewachsen sein und dann alle paar Tage ein leckeres Ei legen. Wer eins davon probieren mag - bitte anmelden und vorbeikommen :-)

Wednesday, 9 September 2009

Ohne Wasser

Kaum sind wir wieder in Uganda angekommen, da empfängt uns Afrika schon mit voller Wucht. Ich bin so stolz, unsere Waschmaschine repariert zu haben, dass ich sie in den ersten Tagen gleich ein paarmal laufen lasse. Das Wasser ist zwar etwas sandig/bräunlich, aber egal - das passiert halt manchmal. Dann plötzlich drehe ich den Wasserhahn in der Küche an...und nichts geschieht. Uuuups? Egal, dann gehe ich halt an einen anderen. Aber auch da nichts. Verdammt, ich habe das Wasser aus dem Reservetank unseres Hauses durch die Waschmaschine in den Abfluss gejagt! Na egal, Trinkwasser haben wir eh noch genug in Flaschen. Aber warte mal: Händewaschen vor dem Essen? Duschen? Zähneputzen? Toilettenspülung? Das wird nicht lange gutgehen :-(

Also rufe ich in geographisch größer werdenden konzentrischen Kreisen Freunde, Kollegen und Bekannte an, um heraus zu finden, wer denn noch Wasser hat. Nicht nur unser Kawuku und Bunga sind ohne Wasser. Auch Munyonyo, Buziga und Soya liegen trocken. Tja, dann hole ich wieder zwei von unseren blauen Tonnen aus dem Keller und mache mich auf den Weg nach Kansanga, um dort voll zu tanken. Tasächlich dauert es satte 2h bis die beiden Tonnen mit insg. 150 Liter voll gelaufen sind und ich mich wieder auf dem Heimweg machen kann. Ein Eimerchen neben jedes Klöchen und ab jetzt wird von Hand gespült. Auch für Hände und Zähne gibt es eine separate Karaffe. Am nächsten Nachmittag wird mal so richtig auf den Putz gehauen, da kriegt jeder von den Zwergen seine eigene Plastikwanne mit Wasser und die genießen mal ein Erlebnis der ganz besonderen Art: Ein Bad nehmen.