Tuesday, 23 February 2010

Saturday, 20 February 2010

Ein Haufen Sch...

Uganda ist toll, denn hier wächst einfach alles. Nur bei uns im Garten scheinbar nicht, deshalb haben wir neulich neue Erde gekauft. "Manure", speziell mit Kuhdung durchsetzt. Eine Lastwagenkippe voll für ganz wenig Geld. Wir bestellen, bekommen sie direkt in den Garten geliefert und sofort spriesst und blühlt alles automatisch. Fast so, als ob man den Lichtschalter umlegt. Wir bestellen also eine Lastwagenkippe voll und sie soll am nächsten Tag um 09:00 kommen. Am nächsten Tag kommt dann auch schon gegen Mittag ein Anruf, dass die Lieferung sich noch etwas verspäten wird. "You know, Madam, we're having some small, small problem here with the Police, they were checking the driving licences on the road and the driver didn't have a valid licence so we are negotiating right now. We'll be there shortly." Ist ja auch eine absurde Idee, die LKW Fahrer nach ihren Führerscheinen zu fragen...
Irgendwann am Nachmittag kommt der kleine Laster dann und kippt die Erde hinten in den Garten. Kostet jetzt leider knapp doppelt so viel, denn es gab bei den Preisverhandlungen wohl ein "Mißverständnis", was die Fahrtkosten angeht. Wir werden das Gefühl nicht los, daß wir neben der Erde, dem Fahrer und dem Diesel auch noch das Ausstellen eines neuen Führerscheins und eine nicht unerhebliche "Bearbeitungsgebühr" der Polizei bezahlen.
Aber dann beginnt der Wind über den Erdhaufen im Garten zu streichen und zu uns zum Haus zu wehen. Es stinkt gotterbärmlich! Und zwar nicht nach frischer Landluft mit Kuh und allem was dazugehört, es stinkt einfach nur nach Latrine. So als ob wir von einem Moment auf den anderen ein offenes Plumpsklo mit 100 Benutzern im Garten installiert bekommen hätten. Himmel! Wie kann das sein? Wir wagen uns näher an die unheilvolle Masse heran und erkennen mehr und mehr, dass bei der Aktion mehr als nur die Bezahlung nicht stimmte. Überall in der Erde stecken Kulis, Stiftdeckel, Kaugummies, Papierchen, Fetzen von Plastiktüten, usw., usw. Das sind definitiv keine klassischen Bestandteile von Kuhdung.

Wir erinnern uns an eine am Hang gebaute Latrine im Slum von Kampala, die an der Unterseite nicht mehr ganz dicht war - dort roch es genau so und der Boden war mit ähnlichen Details verziert. Hmmmm...
Mit einiger Mühe und der Hilfe von Fred können wir viele Sachen herauszupfen und damit unseren Hausmüll füllen, aber alles sorgfältig zu durchseiben ist einfach zu viel Arbeit und außerdem stinkt es so grauenhaft, und wir werden einen gewissen Ekel einfach nicht los. Wir entscheiden also, die Erde nun so, wie sie ist, zu verteilen. Hat natürlich einen Vorteil: Wenn ich jetzt durchs Gras in unserem Garten spaziere (und mir dabei die Nase zuhalte) und mir schnell etwas notieren möchte, kann ich fast blind zum Boden greifen, um einen Stift holen - hat ja auch was für sich.

Thursday, 11 February 2010

Sipi Falls on Mt. Elgon

Sipi Falls on Mt. Elgon are about a 5h drive in the East of Kampala, bordering Kenya. And they are great! First, we did a stopover in Mbale at the foot of Mt. Elgon, hanging out and visiting the local market. On Mt. Elgon we put up our new tent for the very first time and did not only enjoy a spectacular panorama, but also the beautiful hikes on the long and winding trails along Sipi river flowing down in three long waterfalls from the crater top of Mt. Elgon. It's one of the trips I'd redo anytime...


















Thursday, 4 February 2010

Trockenzeit

Morgends 6:30, der Wecker klingelt. Hab schon wieder die Bettdecke weggstrampelt heute Nacht. Glück gehabt, war nicht kalt. Auch jetzt geht es eigentlich... oh-oh, das ist verdächtig. Leona und Adrian ziehen ihre Shorts und T-Shirt an und um 07:30 geht's aus dem Haus und ab auf die Straße. Dort trifft uns die Morgensonne zum ersten Mal direkt. Aber Sonnenbrille auf und weiter geht's.
Gegen 08:00 sind die Kinder abgeliefert und ich stehe noch ein wenig mit anderen Papas und Mamas and er Schule und wir quatschen noch eine Runde. Schon jetzt brennt die Sonne ganz gut, und meine eine ganze linke Hälfte fängt schon an, zu glühen. Zurück im Auto, um weiter zu fahren, kurbel' ich als erstes mein Fahrerfenster runter - zu heiß hier im Auto.
Gegen 09:00 bringt mir Lillian einen Tee und etwas kleines zum Knabbern. Das macht man hier so. Lecker, ich denke mir nichts dabei und schlürfe froh an meinem Tee. Eine halbe Minute später bezahle ich schon dafür. Sind das die Wechseljahre? Hormonstörungen? Der Tee treibt mir den Schweiß auf die Stirn, meine Wangen glühen, die ersten Schweißperlen rollen mir den Rücken hinunter. Ich reiße alle Fenster auf, um den Wind in das kleine Büro hinein zu locken, und tatsächlich werde ich ein paar Minuten später das Gefühl los, eine Dampflok ohne Kühlung zu sein...
Ca. 11:00 ist eine Meeting im Boardroom. Dort oben sind wir näher unterm Dach und ohje, die Fenster in den strategisch wichtigen Ecken sind verklemmt. Da hilft kein Ruckeln und kein Hämmern, außerdem fängt das Meeting gleich an und ich muss bei meinen verzweifelten Bemühungen aussehen wie Mr. Bean auf dem Männerklo. Das Meeting stehe ich nur im Standbybetrieb durch. Nicht bewegen, kaum atmen und schon lange nichts sagen. Manchmal bewegt sich mein Nachbar, dann kommt eine kleiner Luftzug - ahhh.
Gegen Mittag knurrt mir der Magen dann doch so sehr, dass ich mich mit ein paar Kollegen ins Auto hineinzwinge. Wir kurbeln synchron alle vier Scheiben hinunter und ich bin so scharf auf den Fahrtwind, dass ich fast mit offener Türe losfahre. Klimaanlage leistet sich der DED keine in seinen Dienstwagen. Nach nur zwei Minuten Autofahrt klebt mit schon das Hemd am Rücken, nach nochmal 2 Minuten an den Oberschenkeln, ihgitt! Nach dem Essen schwitze ich eigentlich noch mehr und, oh nein! Danach hab ich auch noch Durst! Und trinken heißt schwitzen!
Am Nachmittag traue ich mich dann noch mal raus, um mir eine kühle Cola oder so was zu kaufen, irgendeine Belohnung dafür, dass ich schon so lange durchgehalten habe, aber nach zwei Metern in der Sonne beschließe ich, dass der Preis für die Cola zu hoch ist und ich drehe um. Wenn ich mich im Büro ganz, ganz still hinsetze, dann müsste es ok sein :-)
Irgendwann ist es dann schließlich kurz nach fünf und ich habe Visionen von Wasser, Schatten, grünen Gärten, kühlen Melonen und Ananas. Ab nach Hause. Im Auto sind es inzwischen ca. 80° C und der Kunststoff über dem Cockpit ist so glühend heiß wie die Infrarot-Massagelampe beim Physiotherapeuten und strahlt mir direkt ins Gesicht. Der Schweiß läuft mir überall am Körper in Strömen hinab, alles klebt, die Sonnenbrille rutsch auf der Nase, die Haare kleben im Nacken, ist mir jetzt aber alles egal, ich bin auf dem Weg nach Hause!!! Meine Fantasie geht mit mir durch...

Und endlich! Eine Wanne, meine Badehose, unser Gartenschlauch - mein Traum wird wahr... es herrscht das Paradies auf Erden; alle Mühlsal des Tages ist vergessen.